Digitaler Engel zu Besuch in Letschin

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Digitaler Gemeinderaum (Erfahrungsort der BAGSO)
Wilhelm-Pieck-Straße 1a
(der Eingang befindet sich in der Gardinenstraße)
15324 Letschin
Deutschland

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Vier Teilnehmerinnen und zwei Teilnehmer stehen vor einem Tannenbaum im Ortwiger Gemeindezentrum und lächeln in die Kamera.

Heute standen die letzten beiden Veranstaltungen des Digitalen Engel im Jahr 2023 an. Während Theresa in Luhe-Wildenau in Bayern eine Veranstaltung hatte, führte Petras Weg weiter in Brandenburg nach Letschin. Der Digitale Engel war im September 2022 auf Einladung des Gemeindeseniorenbeirats Letschin erstmals in Letschin zu Besuch – damals auf dem Marktplatz und in der Begegnungsstätte Boberhaus. Die beiden Veranstaltungen waren so erfolgreich, dass der Seniorenbeirat den Digitalen Engel erneut eingeladen hat – und wir sind der Einladung gerne gefolgt. 

Diesmal fand unsere Informationsveranstaltung im Ortsteil Ortwig statt. Dort gibt es das Digitale Gemeindezentrum für Jung und Alt. Das Digitale Gemeindezentrum, getragen vom Förderverein „Krumme Weide“ Ortwig e.V., ist einer von 150 ausgezeichneten digitalen Erfahrungsorte in Deutschland. Die Erfahrungsorte begleiten auf vorbildliche Weise ältere Menschen in die digitale Welt. So veranstaltet der Seniorenbeirat der Gemeinde Letschin beispielsweise alle zwei Wochen ein Smartphone-Treffen im Digitalen Gemeinderaum in Ortwig (weitere Infos siehe weiter unten). Und bei den Online-Veranstaltungen des Digitalen Engel sind sie immer wieder gern gesehene Gäste. 😊 

Auf der Agenda der heutigen analogen Informationsveranstaltung stand das Thema „E-Rezept und E-Patientenakte“. Die teilnehmenden Senior:innen lernten heute in der Veranstaltung, wie das E-Rezept und die E-Patientenakte funktionieren, was man dafür braucht und welchen Nutzen beide Anwendungen haben.

Den ersten Teil der Veranstaltung widmeten wir uns dem „E-Rezept“. Das E-Rezept ist das digitale Gegenstück zum bisherigen „rosa“ Rezept – also eine elektronische Verordnung von Arzneimitteln. Die Nutzung des E-Rezepts ist seit September 2022 (theoretisch) für alle gesetzlich Versicherte möglich. Ab Januar 2024 wird das E-Rezept ein verpflichtender Standard für Arztpraxen. Dafür werden in der Arztpraxis Rezepte digital in der sogenannten „Telematikinfrastruktur“ (TI) abgespeichert. Die TI ist die offizielle Plattform für die Speicherung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten in Deutschland. Sie ist ein besonders geschütztes Netzwerk mit Mehrfachverschlüsselung der Daten. Die Daten werden ausschließlich in Deutschland gespeichert. 

Patient:innen stehen drei Möglichkeiten, ihr Rezept in einer Apotheke einzulösen: 

  1. mit einem Papierrezept
  2. mit der elektronischen Gesundheitskarte oder 
  3. mit der E-Rezept-App

Die Teilnehmenden lernten, wie diese drei Wege funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben. Während die Einrichtung bzw. Registrierung der E-Rezept-App am meisten Aufwand darstellt, bietet diese auch die meisten Vorteile. Sie beinhaltet beispielsweise eine Familienfunktion, die das Mitverwalten von Rezepten für Angehörige ermöglicht. In der App gibt es auch eine Apothekensuche mit Informationen wie zum Beispiel Öffnungszeiten. Mithilfe der App ist sogar eine Online-Bestellung mit Botendienst möglich, ohne dass man eine Apotheke aufsuchen muss. 

Auch die elektronische Patientenakte – kurz ePA – bietet viele Vorteile. Diese Vorteile, aber auch die Anforderungen zur Nutzung lernten die Teilnehmenden im zweiten Teil der Veranstaltung kennen. Die ePA ist ein digitaler Ordner zur Ablage von Gesundheitsinformationen. In der ePA können unter anderem Medikationspläne (inklusive Erinnerungsfunktion), Arztbriefe, Befunde, der Impfpass oder das Zahnbonusheft gespeichert werden. Die zentrale Speicherung dieser Daten soll eine verbesserte Versorgung durch Informationsaustausch sicherstellen und unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden. Die Daten aus der ePA werden ebenfalls in der Telematikinfrastruktur mehrfachverschlüsselt gespeichert. Als (gesetzlich) versicherte Person kann man selbst entscheiden, welche Ärzte/ Praxen Zugriff auf die eigene ePA haben. 

Die ePA ist bereits seit Januar 2021 für gesetzlich Versicherte freiwillig und kostenlos nutzbar – allerdings bis heute noch nicht so stark verbreitet. Auf Seite der Patient:innen liegt das wahrscheinlich auch daran, dass die Einrichtung bzw. Registrierung der ePA für viele Menschen eine Hürde darstellt. Petra zeigte den teilnehmenden Senior:innen Schritt für Schritt, wie man sich eine ePA einrichtet – von der Beantragung mit Identitätsprüfung über das Herunterladen der ePA-App der eigenen Krankenkasse bis hin zur Registrierung (Tipp: Wenn Sie die ePA einrichten wollen, dann halten Sie die PIN Ihrer Gesundheitskarte bereit – oder beantragen Sie eine neue bei Ihrer Krankenkasse, falls Sie die PIN nicht mehr kennen). 

Den Beteiligten wurde schnell klar: Die ePA ist nicht in fünf Minuten eingerichtet. Das hat aber auch seine guten Gründe, denn die einzelnen Schritte sind Sicherheitsmechanismen, die vor Missbrauch schützen sollen. Wenn die Registrierung in der ePA-App eingerichtet ist, kann es endlich losgehen. Petra gewährten den Teilnehmenden einen Einblick in eine beispielhafte ePA-App und ihren Funktionen. Und die praktische Demonstration konnte auch den letzten Kritiker überzeugen: „Ich muss ja zugeben: Am Anfang war ich ziemlich skeptisch. Aber die Demonstration der ePA mit ihren guten Funktionen hat mich überzeugt. Die ePA hat wirklich seine Vorteile, kommentierte ein Herr nach der Demonstration. 

Am Ende der Veranstaltung kam dann noch die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises auf, denn diese ist eine digitale Möglichkeit zur Identitätsprüfung bei der Beantragung der ePA. Um die Online-Ausweisfunktion nutzen zu können, braucht es allerdings den dazugehörigen PIN. Wenn man diesen nicht mehr hat, kann man sich online mithilfe der Ausweis-App einen PIN-Rücksetzbrief bestellen. Wenn Sie das Thema interessiert und aus der Gemeinde Letschin oder Umgebung kommen, dann schauen Sie gern beim nächsten Smartphone-Treffen am 15. Januar 2024 ab 10 Uhr im Digitalen Gemeindezentrum in Ortwig vorbei. 😊   
 

Regionale Angebote

Smartphone-Stammtisch

Der Seniorenbeirat der Gemeinde Letschin veranstaltet alle zwei Wochen ein Smartphone-Treffen im Digitalen Gemeinderaum in Ortwig. Die nächsten Termine im neuen Jahr:

  • Montag, den 15. Januar 2024 von 10 Uhr bis 12 Uhr 
  • Montag, den 29. Januar 2024 von 10 Uhr bis 12 Uhr 

Digitales Gemeindezentrum für Alt und Jung

Das Digitale Gemeindezentrum, getragen vom Förderverein „Krumme Weide“ Ortwig e.V., ist einer von 150 ausgezeichneten digitalen Erfahrungsorte in Deutschland. Die Erfahrungsorte begleiten auf vorbildliche Weise ältere Menschen in die digitale Welt. 

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