Digitaler Engel zu Besuch: Digitaler Nachlass

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Freiwilligen-Agentur Altmark
Hallstraße 49
39576 Stendal
Deutschland

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Rund 20 Senior:innen sitzen vor Petra. Einige gucken nach vorne. Ein paar klatschen.

Gemeinsam mit dem Büro des Landrates des Landkreis Stendal und der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. organisierte der Digitale Engel heute in Stendal eine Informationsveranstaltung zu dem Thema "Digitaler Nachlass".

Im Laufe unseres Lebens hinterlassen wir Spuren –  auch im Internet. Diese verschwinden nicht einfach, selbst wenn wir das Angebot nicht mehr nutzen. Obwohl vielen Menschen die Wichtigkeit des digitalen Nachlasses immer bewusster wird, schieben viele von ihnen dieses Thema auf. Manchmal braucht es einen kleinen "Schubser", um sich endlich um den digitalen Nachlass zu kümmern. Diesen "Schubser" gab Petra heute Nachmittag interessierten Senior:innen, die zu der heutigen Veranstaltung kamen. 

Doch was gehört eigentlich alles zum digitalen Nachlass? Das fängt bei dem Zugang zu technischen Geräten wie das Smartphone und den Computer schon an. Doch nicht nur der Zugang, sondern auch die darauf befindlichen Daten gehören zum digitalen Nachlass. Und natürlich dürfen wir unsere ganzen Online-Konten hier nicht vergessen: das E-Mail-Konto, Zugänge zu Online-Banking und Bezahldienste oder Online-Shops kamen den anwesenden Senior:innen hier sofort in den Sinn. Je nach Nutzungsintensivität können noch unzählige weitere Online-Konten hinzukommen.

Doch wie regelt man das alles zu Lebzeiten? Zuallererst sollte man sich einen Überblick über sein "digitales Leben" verschaffen und sich eine Übersicht mit all diesen Informationen inklusive Benutzernamen und Passwörtern machen. Dann sollte man sich Gedanken machen, was mit diesen ganzen Konten und Daten passieren soll, wenn man nicht mehr am Leben ist. Auch diese Informationen sollten in der Liste ergänzt werden. Und ganz wichtig: Gibt es irgendwelche laufende Verträge? Diese enden nämlich nicht automatisch mit dem Tod. Ein Mann berichtete zum Beispiel von dem Tod seines Bruder, bei dem der Vertrag von Vodafone trotzdem automatisch weiterlief.

Sobald eine entsprechende Liste erstellt ist (die natürlich immer aktualisiert werden sollte), gibt es vor allem zwei Optionen: die Benennung einer Vertrauensperson und/oder die Regelung im Testament. Laut einer aktuellen Umfrage von Bitkom haben sich 37 % der Deutschen um den digitalen Nachlass teilweise oder vollständig gekümmert. Von ihnen habe 83 % eine Vertrauensperson aus dem Umfeld benannt, die sich um den digitalen Nachlass und die Online-Konten kümmern soll. 13 Prozent haben testamentarisch vorgesorgt. Viele der anwesenden Senior:innen konnten sich ebenfalls gut vorstellen, eine Vertrauensperson (gerne auch zwei) "einzuweihen". Einige andere bevorzugten dagegen eine entsprechende Regelung im Testament. 

Im Erfahrungsaustausch in der großen Runde wurde deutlich, dass man als Erbe bei den Online-Anbietern vor großen Hürden gestellt wird. Deswegen waren sich die meisten Menschen einig, dass der digitale Nachlass umso wichtiger ist, um den Erben eine Menge Arbeit und Nerven zu ersparen. Viele Senior:innen waren dank dem Austausch motiviert, den digitalen Nachlass anzupacken. 

Am Ende der Veranstaltung sagte eine Seniorin dann Petra: "Das war eine tolle und wichtige Veranstaltung. Wann kommen Sie denn wieder?". Leider kann der Digitale Engel nicht regelmäßig vorbeikommen. Das braucht er aber zum Glück auch nicht, denn in Stendal gibt es bereits mit Achim einen ehrenamtlichen "digitalen Engel" vor Ort, der wöchentlich seine Unterstützung in der Freiwilligenagentur anbietet: 

Regionale Angebote

  • Freiwilligen-Agentur Altmark e. V.: In der Kleinen Markthalle findet jeden Dienstag ab 14 Uhr eine kostenlose Handy-Schulung für Anfänger:innen und Fortgeschrittene statt. Für alle Modelle und Marken – egal ob Android oder Apple-Geräte. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht. Adresse: Kleine Markthalle, Hallstraße 49, 39576 Stendal | Telefon: 03931 / 56 56 320 | E-Mail: info@fa-altmark.de | Internet:  www.fa-altmark.de

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